Journalisten brauchen Schlagzeilen und lieben daher Schlagworte: Begriffe, die aussagekräftig, für jedermann verständlich und einprägsam sind.
Das hat sich seit der Entstehung des Boulevardjournalismus immer mehr verstärkt und uns schon so manches „Unwort des Jahres“ beschert. Es ist dabei nämlich egal, ob der Begriff exakt beschreibt, worum es geht.
Nehmen wir z.B. die „Fliegende Untertasse“. Dieser Begriff hat ziemlich erfolgreich eine Zeit lang die Abkürzung „UFO“ oder gar die vollständige Variante „Unbekanntes Flugobjekt“ (engl. unknow flying object) verdrängt. Heute setzen viele zumindest die Begriffe gleich. Damit ist dann jedes UFO eine fliegende Untertasse, was wiederum nur ein Raumschiff von einem anderen Planeten mit kleinen grünen Männchen sein kann und wer sowas gesehen haben will, der gehört in die Klapse.
Wenn ich im Frühjahr in den Garten gehe, sehe ich sehr viele mir unbekannte Flugobjekte. Das ist aber sicher kein Grund zur Einlieferung in eine geschlossene Anstalt.
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