Der Titel ist heute mal englisch. Nicht, weil das verdammt cool klingt, sondern weil es dafür keine brauchbare Übersetzung gibt.
Hacken ist sowohl ein englischer, als auch ein deutscher Begriff. Der englische bedeutet zwar dasselbe, hat sich aber auch in die Computerwelt eingeschlichen. Bildlich hackt jemand a) auf Tastaturen ein und b) “Dinge” in andere Programme und Systeme. Ob es sich dabei um eine Verbesserung handelt, liegt im Auge des Betrachters. Der Durchschnittsbürger verbindet mit dem Hacken [ˈhakn̩] immer einen illegalen Angriff auf ein fremdes Computersystem. Es gibt aber auch durchaus legale Hacks von offenen Systemen, die der Verbesserung dienen. ”Life Hacks” dienen daher der Verbesserung des Lebens. Genau da möchte ich die nachfolgenden Tipps mit dem üblichen stirnrunzelnden Augenzwinkern ansiedeln.
- Der erste Tipp ist für alle Smartphone-Benutzer. Es gibt unter https://ifttt.com/ einen Dienst. IFTTT steht für “If This Than That” („Wenn dies, dann das“), wo man mit vielen sogenannten ”Rezepten” für bestimmte Ereignisse entsprechende Aktionen auslösen kann. Ein simples, aber wirkungsvolles Rezept lautet: Wenn ich an Ort X bin, schalte auf lautlos. Ich kann nur empfehlen, bei X alle Konzerthäuser und ähnliche Orte einzutragen. Ein klingelndes Telefon in der Oper ist mehr als peinlich.
- Auch beim zweiten Lifehack geht es quasi auch um Stille an einem Ort, nämlich um das sprichwörtliche “Stille Örtchen”. Wenn Sie Ihre Toilette mit anderen teilen müssen, dann kennen Sie das Problem: Man weiß es, aber man will es nicht wissen. Ein angewärmter Platz ist im Prinzip nicht schlecht, drängt aber hier Bilder in den Kopf, die man nicht möchte. Schlimmer sind aber andere Spuren der Teilung intimer Orte. So wenig, wie Sie selbst möchten, dass Sie Hinterlassenschaften fremder Verdauung zu sehen bekommen, so wenig wollen andere dies von Ihren wissen. Was tun? Verblüffenderweise haben sich die Erbauer der Nasszelle auch darüber Gedanken gemacht. Rechts oder links neben dem WC werden Sie eine Bürste finden, mit der Sie Ihre Spuren bis zur Unschuldigkeit der Schüssel entfernen können. Sind etwas unauffällig, diese Bürsten. Leider scheint die noch nicht jeder bemerkt zu haben.
- Der dritte Lifehack hilft bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Manchmal kommt man einfach in Situationen, wo man nicht mehr dominant ist, wo man z. B. Lücken in der Kenntnis hat, wo man allein nicht klar kommt. Wenn dann jemand da ist, der einen in dieser Situation unterstützen kann, damit man weiter kommt, gibt es ein Problem. Was soll man denn nun tun? Da ist dieser Mensch, der einem geholfen hat. Weiß der Geier, warum. Irgendwie hat man das Gefühl, dass man den entlohnen müsste, kann das aber nicht in Geld fassen. Auch hier gibt es einen Lifehack: Probieren Sie es mal mit dem Wort “Danke” unterstützt durch ein Lächeln. Wem das schwer fällt, der sollte einfach dabei an etwas Schönes denken, auch wenn es bei ihm nur das Sparbuch ist.
Aus der Rubrik „Karl Pfefferkorn (1897-1961) zieht vom Leder“